Berichte  Pressemitteilung Nr. 01/2010

Halle (Saale), 22.01.2010


Winterkälte und Feinstaub

Das kalte Winterwetter hat die Belastung der Luft durch Feinstaub landesweit in die Höhe getrieben. Der europaweit geltende Tagesgrenzwert von 50 Mikrogramm Feinstaub-Partikel pro Kubikmeter Luft wurde seit Anfang Januar an nahezu allen Messstationen des Luftmessnetzes Sachsen-Anhalt bereits mehrfach überschritten, so dass für diesen frühen Zeitpunkt im Jahr schon relativ viele Überschreitungen registriert worden sind (maximal 35 Überschreitungen sind pro Jahr zulässig).

Feinstaub, Anzahl der Überschreitungstage 2010 in Sachsen-Anhalt (Auswahl)
Bernburg10Burg6
Wittenberg/Dessauer Str.9Stendal5
Dessau/Albrechtsplatz9Bitterfeld/Wolfen5
Magdeburg/Reuterallee8Leuna5
Magdeburg/Schleinufer8Zeitz4
Halle/Paracelsusstr.8Unterharz/Friedrichsbrunn1
Halle/Merseburger Str.6Wernigerode/Bahnhof0


Wie der Präsident des Landesamtes für Umweltschutz Sachsen-Anhalt, Klaus Rehda mitteilte, wurde gestern in weiten Teilen des Landes großräumig ein Anstieg der Feinstaubkonzentrationen registriert. In den Städten Magdeburg (63 µg/m³), Dessau (61 µg/m³), Burg (57 µg/m³), Halle (59 µg/m³), Witten-berg (59 µg/m³), Weißenfels (53 µg/m³), Stendal (53 µg/m³) und Zeitz (52 µg/m³) kam es zu Überschreitungen des genannten Tageswertes. Der Harz und das Harzvorland waren bisher wenig von hohen Schadstoffbelastungen betroffen, so auch gestern. Ursache für die aktuelle Belastungssituation ist ein vergleichsweise hoher Schadstoffgrundsockel, bedingt durch Schadstoffferntransporte, ungünstige Austauschbedingungen und einen zusätzlichen Beitrag lokaler Quellen wie beispielsweise Kfz-Verkehr und Gebäudeheizung mit Festbrennstoffen.

Bei gleichbleibender Wetterlage ist auch heute und in den nächsten Tagen mit einer erhöhten Belastung und weiteren Überschreitungen zu rechnen, sagt Klaus Rehda. Der Präsident des Landesamtes empfiehlt, Tätigkeiten einzuschränken, die zum Ausstoß von Feinstaub beitragen. Beispielsweise sollte der Gebrauch von Feststoffheizungen wie Kaminen und Einzelöfen beschränkt oder vermieden werden. Kaminöfen verursachen deutlich mehr Staubbelastung als Gas- oder Ölzentralheizungen.

Aktuelle Informationen zur Luftqualität in Sachsen-Anhalt:
- Tel. 0391-56 54 50 Messnetzzentrale Luftüberwachungssystem LÜSA
- www.lau-st.de
- mdr Videotext Tafeln 524 -526